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Marketingkommunikation

E-Mail-Marketing-Statistiken, die jeder Marketingspezialist kennen sollte

von Kate Lindemann  |  18. Mai 2021

Lesezeit 7 Min.
Ein Laptop aus dem Briefe fliegen, daneben mehrere Balken- und Tortendiagramme.

Jedes Argument lässt sich mit einer aussagekräftigen Statistik besser untermauern, ganz gleich, ob Sie datengestützte Erkenntnisse für strategische Entscheidungen brauchen oder im nächsten Meeting mit Zahlen aufwarten wollen.

Manche E-Mail-Marketing-Statistiken sind allerdings hilfreicher als andere. Woran Sie die richtigen erkennen können? Das erfahren Sie in unserem Artikel.

Die folgende Übersicht stellt aussagekräftige E-Mail-Marketing-Statistiken vor, die jeder Marketingspezialist kennen sollte. Ich habe diese Statistiken ausgewählt, weil sie mir als Grundlage für meine Strategien dienen, mich dazu gebracht haben, meine Vorannahmen zu hinterfragen und mir geholfen haben, Prioritäten festzulegen.

Schauen wir uns also ohne Umschweife die Zahlen an.

Die meisten Leute bekommen gern Marketing-E-Mails

91 % der Befragten in den USA geben an, dass sie Werbe-E-Mails von Unternehmen erhalten wollen, mit denen sie geschäftliche Beziehungen unterhalten.

Früher hatte E-Mail-Marketing eine eher schlechte Reputation. Viele Leute bringen es mit Spam in Verbindung, also jenen unerwünschten Marketing-E-Mails, die in den frühen 2000er Jahren die Posteingänge überschwemmten. Mittlerweile haben Anti-Spam-Gesetze geholfen, den Ruf des E-Mail-Marketings wiederherzustellen. Aber möglicherweise werden Sie überrascht sein, wie viel sich inzwischen getan hat.

Eine Veranschaulichung der Statistik: 91 % der Befragten möchten gern Werbe-E-Mails erhalten.

MarketingSherpa führte eine Umfrage durch, um ein paar konkrete Zahlen zu bekommen. So wurden die Teilnehmer gefragt: Wie oft, wenn überhaupt, würden Sie gerne Werbe-E-Mails (z. B. Gutscheine, Verkaufsbenachrichtigungen) von Unternehmen erhalten, mit denen Sie geschäftlich zu tun haben?

91 % der Befragten gaben an, dass sie zumindest ab und zu Werbe-E-Mails erhalten möchten. Mehr als 60 % der befragten Personen wollten wöchentlich oder häufiger Werbe-E-Mails von Marken erhalten.

Natürlich sind die individuellen Präferenzen unterschiedlich (dazu später mehr), doch will tatsächlich die überwiegende Mehrheit der Leute heutzutage regelmäßig E-Mails von Unternehmen erhalten. Und die Bereitschaft für jede Art von digitalem Marketing wird weiter zunehmen.

Quelle: Umfrage von MarketingSherpa

Mit E-Mail-Marketing erreichen Sie Millennials online am besten

68 % der befragten Millennials sagen, dass sie schon einmal eine Kaufentscheidung aufgrund von Werbe-E-Mails getroffen haben.

Hinsichtlich innovativer Marketingtechniken, mit denen man die Millennials erreichen kann, gibt es eine Menge Wirbel. Schließlich sind sie für das Marketing eine wichtige Zielgruppe und sie bilden mittlerweile die Mehrheit der Arbeitnehmerschaft.

Da ältere Millennials bald auf die 40 zugehen, wird es Zeit, diese Personengruppe nicht mehr als rätselhafte Ansammlung junger Menschen zu betrachten, die man lediglich über soziale Medien erreichen kann. Eine klassische, gut formulierte E-Mail dürfte den Zweck voll und ganz erfüllen.

Veranschaulichung des E-Mail-Marketingprozesses mit einer Statistik Angabe von 68 %.
68 % der befragten Millennials sagen, dass sie schon einmal eine Kaufentscheidung aufgrund von Werbe-E-Mails getroffen haben.

Tatsächlich ist für die Mehrheit der Millennials die E-Mail der bevorzugte Kanal für die Kommunikation mit Marken. 68 Prozent der Befragten bestätigen, dass sie schon Kaufentscheidungen aufgrund von Werbe-E-Mails getroffen haben.

Dieser Wert übertrifft jede andere Form des digitalen Marketings, einschließlich digitaler Anzeigen und Social Media.

Quelle: Fluent Millennial Marketing-Bericht

Segmentierte Kampagnen funktionieren besser – sehr viel besser

Segmentierte Kampagnen haben durchschnittlich eine um 23 % höhere Öffnungsrate und 49 % mehr Klicks als unsegmentierte Kampagnen.

Falls sich jemand mit Daten zum E-Mail-Marketing auskennt, dann ist es Mailchimp. Das Unternehmen hat die über seine Plattform versendeten E-Mails analysiert und festgestellt, dass segmentierte Kampagnen deutlich besser abschneiden als unsegmentierte – satte 49 % besser!

Illustration zur gesteigerten Öffnungs- und Klickrate infolge der Segmentierung.
Segmentierte Kampagnen, die über Mailchimp versendet wurden, erhielten durchschnittlich 23 % mehr Öffnungen und 49 % mehr Klicks gegenüber unsegmentierten Kampagnen.

Bei der E-Mail-Segmentierung unterteilen Marketingspezialisten ihre Verteilerliste in Gruppen, damit sie unterschiedliche E-Mails an bestimmte Kontakte senden können. Es verwundert wohl kaum, dass zielgerichtete E-Mails zu mehr Interaktion führen. Trotzdem ist eine Steigerung der Klickrate um 49 % ziemlich eindrucksvoll, weshalb diese Kennziffer zu meinen liebsten Statistiken im E-Mail-Marketing gehört.

Es kann natürlich sein, dass segmentierte Kampagnen besser abschneiden, weil die Versender generell ausgereiftere Marketingtechniken verwenden. Ob es sich nun um ein kausales Verhältnis handelt (die Segmentierung funktioniert) oder um eine korrelative Beziehung (erfolgreiche E-Mail-Marketer segmentieren ihre Kampagnen), ist egal – in jedem Fall spricht es für die Segmentierung.

Quelle: Mailchimp

Menschen bevorzugen sehr unterschiedliche Kadenzen

31 % der Leute wollen einmal wöchentlich E-Mails von Marken erhalten. 16 % nur einmal im Monat. 15 % hätten gerne jeden Tag E-Mails.

Die Umfrage von MarketingSherpa zeigt auch, warum es so schwierig ist, die richtige E-Mail-Kadenz zu bestimmen. Die Vorlieben der Menschen sind sehr unterschiedlich: sie reichen von täglich, über monatlich bis hin zu nie.

Ein Balkendiagramm zeigt die verschiedenen Vorlieben hinsichtlich der E-Mail-Kadenz.
Antworten auf die Frage: Wie oft, falls überhaupt, möchten Sie Werbe-E-Mails (z. B. Gutscheine, Verkaufsbenachrichtigungen) von Unternehmen erhalten, mit denen Sie geschäftlich zu tun haben?

Aus diesen Daten wird eines deutlich: Man kann es nicht allen recht machen. Selbst große Unternehmen tun sich schwer damit, die richtige Strategie zu finden. So drosselte LinkedIn bekanntermaßen 2015 die Anzahl der E-Mail-Benachrichtigungen, nachdem sich Benutzer zu beschweren begannen.

Wie sollten Sie also vorgehen? Eine Möglichkeit wäre, dass Sie verschiedene Kadenzen mit Ihrem eigenen Verteiler testen, um herauszufinden, was bei Ihrer Zielgruppe am besten ankommt. Alternativ können Sie Ihren Kunden die Möglichkeit geben, ihre bevorzugte Kadenz selbst festzulegen. Dazu gruppieren Sie sie anhand ihrer Angaben bei der Anmeldung zu Ihrem E-Mail-Newsletter in Segmente.

Viele Marken haben sich damit abgefunden, dass sie es nicht jedem recht machen können, und entscheiden sich für die durchschnittliche (und am häufigsten gewählte) Kadenz: wöchentliche Marketing-E-Mails.

Quelle: Umfrage von MarketingSherpa

Die meisten Menschen lesen E-Mails auf ihren Smartphones

2020 wurden 39 % der E-Mails auf Mobilgeräten geöffnet.

Bei einer kürzlich durchgeführten Studie analysierte Litmus 10 Milliarden geöffnete E-Mails und fand heraus, dass 39 % davon auf Mobilgeräten geöffnet wurden.

Das deckt sich mit dem, was die Leute über ihr eigenes Nutzungsverhalten angeben. Eine Umfrage von Adobe unter Büroangestellten ergab, dass mehr Befragte ihre E-Mails für gewöhnlich auf dem Smartphone statt auf dem Computer abrufen.

Durch die Verwendung von Smartphones steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen Ihre E-Mails unterwegs oder zwischendurch lesen, während sie eigentlich abgelenkt sind. So sagten 60 % der Befragten, dass sie ihre E-Mails beim Fernsehen abrufen. Viele checken ihre E-Mails auch im Bett und (Sie können es sich sicher denken) auf der Toilette.

Darstellung einer E-Mail auf einem Mobiltelefon.
2020 wurden 39 % der E-Mails auf Mobilgeräten geöffnet.

Kurz gesagt, viele Menschen lesen E-Mails, während sie gleichzeitig noch etwas anderes tun. Daher brauchen Sie eine E-Mail-Marketing-Strategie, die auf abgelenkte Mobilnutzer ausgerichtet ist.

Nutzen Sie responsives Design – Achten Sie darauf, dass Ihre E-Mails auf dem Handy genauso gut aussehen wie auf dem PC und in Webprogrammen.

Schreiben Sie kurze Betreffzeilen – Es wird empfohlen, dass E-Mail-Betreffzeilen nicht länger als 50 oder 60 Zeichen sein sollten. Für den PC ist das ideal, aber auf dem Handy-Bildschirm müssen Betreffzeilen noch kürzer sein. Versuchen Sie, unter 30 Zeichen zu bleiben, damit Ihre Botschaft auch wirklich ankommt.

Schreiben Sie kurze E-Mails – Sie müssen sich nicht nur bei den Betreffzeilen kurz fassen. Wer in der Kassenschlange im Supermarkt seine E-Mails liest, hat kaum Lust, sich durch vier Absätze zu kämpfen, um herauszufinden, was Sie ihm mitteilen wollen. Kurze und knappe Texte sind der richtige Ansatz.

Quellen: Litmus 2020 Engagement Report und Adobe 2018 Consumer E-Mail Survey

Es gibt keine ‘typische’ Click-Through-Rate

Die durchschnittliche Click-Through-Rate beträgt 2,6 %, aber in bestimmten Branchen sind auch 1,3 % normal. Oder auch 4,6 %.

Viele Marketingexperten stellen die Frage, was eine ‘gute’ E-Mail Click-Through-Rate ist. Tatsächlich gibt es keine. Die Klickrate wird von vielen Faktoren beeinflusst, wobei Sie auf die wenigsten davon Einfluss nehmen können.

Manche E-Mails werden immer besser abschneiden als andere. Bestimmte Produkte und Dienstleistungen lassen sich besser über E-Mail-Marketing bewerben. Und auch Ihre Branche spielt eine Rolle, wenn es um die zu erwartende Click-Through-Rate geht.

Mailchimp hat sich die Zahlen genau angeschaut. Bei der Aufschlüsselung der Klickraten ihrer Kunden nach Branchen stellten sie erhebliche Diskrepanzen fest. So hat die Verlags- und Medienbranche mit 4,6 % eine eher hohe Klickrate. In der Gastronomie hingegen sind 1,3 % normal.

Illustration der Click-Through-Raten in der Gastronomie und Medienbranche.
Bei Verlagen und Medienunternehmen liegt die durchschnittliche Klickrate bei 4,6 %. In der Gastronomie sind es durchschnittlich 1,3 %.

Informieren Sie sich also unbedingt über die Benchmarkwerte von Mailchimp für Ihre eigene Branche, um herauszufinden, wie gut Sie dastehen. Oder besser noch: Ziehen Sie die bisherige Performance Ihrer eigenen Liste als Vergleichsmaßstab heran.

Quelle: Mailchimp

Die besten E-Mail-Marketing-Statistiken sind die, die Sie selbst erheben

Alle hier vorgestellten Statistiken sind beeindruckend und haben meine Sichtweise auf das E-Mail-Marketing nachhaltig beeinflusst. Trotzdem könnte ich keinen Artikel über E-Mail-Marketing-Statistiken schreiben, ohne auf einen weiteren Punkt hinzuweisen: Die aussagefähigsten Statistiken sind nämlich die, die Sie selbst ermitteln.

Marketingspezialisten sehen die sich eine Übersicht mit E-Mail-Marketing-Statistiken an.

Das liegt daran, dass jede Zielgruppe im E-Mail-Marketing anders ist und bewährte Methoden und branchenübergreifende Erkenntnisse Sie nur bedingt weiterbringen. Es gibt zahlreiche Faktoren, die speziell auf Ihre Branche, Ihre Kunden und Ihre Markenidentität zutreffen und die beeinflussen, welche E-Mails bei Ihrer Zielgruppe am besten ankommen.

Die Zahlen lügen nicht, und mit Hilfe von Analyse-Dashboards können Sie die Leistung Ihrer Kampagnen auf einfache Weise quantifizieren. Behalten Sie daher diese Messgrößen im Blick und experimentieren Sie mit A/B-Tests.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihre eigenen Daten zum E-Mail-Marketing erfassen und analysieren können, lesen Sie doch unseren Leitfaden, wie Sie Ihre E-Mail-Kampagnen optimieren können.