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Metadatentypen – die wichtigsten Unterschiede

von Casey Schmidt  |  5. August 2021

Lesezeit 5 Min.
Ein Mann mit einem Laptop in der Hand ist von Aktenordnern umgeben.

Metadaten eignen sich hervorragend, um wichtige Daten zu sortieren und zu vereinfachen. Es gibt sie jedoch in verschiedenen Varianten. Die meisten Übersichten nennen drei Grundtypen von Metadaten und machen damit Schluss. Ich aber nicht. In diesem Beitrag möchte ich stattdessen die sechs wichtigsten Metadatentypen ausführlich erläutern. Fangen wir mit einem kurzen Überblick darüber an, was Metadaten überhaupt sind.

Was sind Metadaten?

Eine weit verbreitete Definition von Metadaten lautet ‘Daten, die andere Daten beschreiben’. Tatsächlich ist es etwas komplizierter. Man verwendet Metadaten in großem Stil, um komplexe Datensätze zu sortieren und sie sozusagen in eine handlichere und verständlichere Form zu bringen.

Ausgehend von dieser Definition wollen wir uns nun die sechs Metadatentypen ansehen, die Ihnen begegnen werden.

Deskriptive Metadaten

Deskriptive, also beschreibende Metadaten dienen, sehr vereinfacht ausgedrückt, der Identifizierung bestimmter Daten. Dabei handelt es sich oft um Angaben wie Titel, Datum sowie bestimmte Schlagwörter. Lädt ein Benutzer beispielsweise eine Videodatei herunter, dann ist die Angabe zur Laufzeit des Films ein deskriptiver Metadatensatz.

Ein digitaler Ordner, der mit Metadatentypen genauer gekennzeichnet werden kann.

Deskriptive Metadaten sind oft die am häufigsten genannten und genutzten Metadaten, da sie bei gängigen Dateitypen so gut zugänglich, sichtbar und hilfreich sind.

Außerdem gehören sie zu den einfacher verständlichen Metadatentypen und liefern grundlegende Informationen über bestimmte Aspekte wie z. B. Buchtitel, Name des Autors, Erscheinungsdatum usw. Beschreibende Metadaten werden erst dann anspruchsvoller oder komplexer, wenn sie zur Erkennung von eindeutigen Objekten verwendet werden, wie z. B. bei Projekten und Webseiten, die mit Codes arbeiten.

Strukturelle Metadaten

Strukturelle Metadaten enthalten Angaben zu einem bestimmten Objekt oder einer Ressource. Häufig handelt es sich dabei um digitale Medien. Ein anschauliches Beispiel: Ein DVD-Film hat mehrere Abschnitte. Jeder Abschnitt entspricht einer bestimmten Länge der Gesamtlaufzeit des Films, und diese Abschnitte fügen sich in einer bestimmten Reihenfolge in das Medium ein.

Eine Sammlung von übereinander gestapelten DVDs, deren Hüllen verschiedene Metadatentypen beinhalten.

Im weiteren Sinne erfassen strukturelle Metadaten Informationen darüber, wie ein bestimmtes Objekt oder eine Ressource klassifiziert werden kann. Beim dem genannten Beispiel mit der DVD würden die strukturellen Metadaten den Benutzer über die richtige Reihenfolge der einzelnen Kapitel auf dem Datenträger informieren.

Erhaltungsmetadaten

Bewahrende oder auch Retentionsmetadaten dienen der Erhaltung eines Objekts und geben Auskunft darüber, wie ein bestimmtes digitales Objekt bzw. eine bestimmte Datei gepflegt und verwahrt werden kann. Diese Informationen können entscheidende Angaben enthalten, die erforderlich sind, damit ein System mit einer bestimmten Datei kommunizieren oder interagieren kann.

Ein Wirbelwind aus digitalen Elementen, die in einen gesperrten Ordner gesaugt werden.

Erhaltungsmetadaten gewährleisten die Integrität eines digitalen Objekts oder einer Datei von Anfang bis Ende bzw. bis sie nicht mehr verwendet oder benötigt werden.

Ein gängiges Modell hierfür ist PREMIS (Preservation Metadata Implementation Strategies). Es umfasst allgemeine Faktoren, die wichtig für die Bewahrung und Pflege von Daten sind, einschließlich Angaben darüber, welche Maßnahmen an einer digitalen Datei vorgenommen wurden oder welche Nutzungsrechte mit ihr verbunden sind.

Herkunftsmetadaten

Am leichtesten kann man Herkunfts- oder auch ‘Provenienz’-Metadaten verstehen, wenn man sich zunächst mit der Definition des Begriffs ‘Provenienz’ beschäftigt: ‘Die Herkunft einer Person oder Sache’. In bestimmten Bibliotheks- oder Archivsystemen kann die Herkunft bereits ein Ordnungskriterium sein.

In Bezug auf Metadaten heißt das, dass sie vor allem dann wichtig sind, wenn ein Objekt häufig verändert oder dupliziert wird. Das ist bei physischen Objekten seltener der Fall, da wir diese nicht so oft duplizieren. Im digitalen Bereich hingegen passiert das ständig.

Eine Person folgt Hinweisen, so wie man den digitalen Spuren bestimmter Metadatentypen folgen kann.

Die Relevanz von Herkunftsmetadaten ergibt sich aus der Tatsache, dass sie Informationen über die Historie einer digitalen Datei oder Ressource bereitstellen. Damit lässt sich ihr Lebenszyklus besser nachverfolgen. Herkunftsmetadaten können z. B. Aufschluss über die Unternehmen oder Nutzer geben, die ein digitales Objekt verändert haben, sowie darüber, was sie mit dem Objekt gemacht haben bzw. welche Methoden sie angewendet haben.

Nutzungsmetadaten

Nutzungsmetadaten sind Daten, die jedes Mal erfasst werden, wenn ein Benutzer auf ein bestimmtes digitales Datenobjekt zugreift und es verwendet. Nutzungsmetadaten werden mit dem klaren und direkten Ziel erfasst, potenziell nützliche Prognosen über das zukünftige Verhalten eines Benutzers zu erstellen.

Nehmen wir als Anschauungsbeispiel eine fiktive Buchhandlung, die ihre Buchverkäufe in einem Computersystem protokolliert. Die Nutzungsmetadaten könnten Aufschluss über die Verkäufe eines bestimmten Buches in der Buchhandlung geben.

Angenommen, die schwankenden Verkaufszahlen eines Buches mit dem Titel ‘Die Sommerwinde, die uns verzaubern’ sorgen für Unklarheit. Anhand der Nutzungsmetadaten ließe sich feststellen, wie viele Exemplare jedes Jahr verkauft wurden, wann Kunden das Buch kauften – an welchem Wochentag im Monat und zu welcher Tageszeit – und gegebenenfalls welche anderen Bücher im Rahmen derselben Transaktion (also vom selben Kunden) gekauft wurden.

Ein Buch, das in einen Laptop übergeht.

Aus diesen Informationen lassen sich aufschlussreiche Muster erkennen. Die Buchhandlung könnte beispielsweise feststellen, dass sich ‘Die Sommerwinde, die uns verzaubern’ am besten bei warmem Wetter verkauft. Vielleicht verkaufen sich auch vormittags und mittags mehr Exemplare als nachmittags und abends.

Anhand dieser Erkenntnisse kann die Buchhandlung ihren Laden entsprechend umgestalten und somit den Verkauf bestimmter Bücher fördern.

Administrative Metadaten

Administrative Metadaten geben Auskunft darüber, welche Art von Anweisungen, Richtlinien und Einschränkungen für eine Datei gelten. Mithilfe dieser Daten können Administratoren den Zugriff auf Dateien je nach den Qualifikationen der Benutzer einschränken.

Verwaltungstechnische Metadaten sind sehr ausführlich – sie liefern Informationen über bestimmte Datensätze in ihrer Gesamtheit von Anfang bis Ende. Dadurch können Benutzer eine große Bandbreite an Dateien verwalten.

Ein Laptop, auf dessen Bildschirm ein Fehlerzeichen zu sehen ist.

Administrative Metadaten kann man sich als eine Art Kurzfassung eines Datensatzes vorstellen. Auch wenn ein bestimmter Datensatz an sich überaus komplex ist, so sind seine Metadaten doch sehr viel ausführlicher. Administrative Metadaten dienen also hauptsächlich der Verwaltung, d. h. der Steuerung und Vereinfachung dieser komplexen Daten, um sie übersichtlicher zu gestalten.

Abschließende Überlegungen

Die vielfältigen Metadatentypen helfen uns, unsere Dateien und Daten zu verstehen und sinnvoll zu nutzen, da sie hilfreiche Informationen liefern. Erweitern Sie Ihr Wissen über die verschiedenen Arten von Metadaten, dann können Sie Ihre wertvollen Daten besser organisieren und bewahren.