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Bildverwaltung

Warum DRM so wichtig ist – eine kurze Betrachtung

von Jan Haby  |  1. Juni 2021

Lesezeit 5 Min.
Eine Person sitzt an einem Laptop, vor ihr schweben Warnsymbole und Copyright-Zeichen.

Das Thema Digital Rights Management (DRM) ist aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken, denn es behandelt die Schnittstelle zwischen dem Bedürfnis des Menschen nach visuellen Informationen und seinem Persönlichkeitsrecht. Ohne ein System, das beiden Aspekten klare Spielregeln vorgibt, könnte entweder zu viel oder zu wenig Information preisgegeben werden. Dies wollen wir uns heute genauer ansehen.

Wahrnehmen, wiedererkennen, argumentieren – so tickt das menschliche Gehirn

Längst weiß man: der Mensch ist ein visuelles Wesen. Zum größten Teil nehmen wir unsere Umwelt über unsere Augen wahr. Dank der Evolution genügt ein kurzer Blick, dass wir Situationen oder Objekte im Bruchteil von Sekunden erfassen, erkennen und als harmlos oder potenziell gefährlich einstufen können.

Auf die gleiche Weise verarbeiten wir Menschen visuelle Signale wie Ampeln, Piktogramme oder Infografiken schneller als einen ausführlichen Text. Hinzu kommt, dass dieser Effekt noch verstärkt wird, wenn weitere Sinnesreize ins Spiel kommen, beispielsweise Töne.

Eine Pyramide mit mehreren Ebenen.

Das liegt daran, dass die Informationsverarbeitung im Gehirn zunächst mit der reinen sensorischen Wahrnehmung beginnt. Erst in nachgelagerten Prozessen werden Reize verarbeitet, sodass weiterentwickelte Mechanismen wie Erinnern und Lernen oder (in noch höheren Stufen) Problemlösen oder Argumentieren möglich werden. Stellt man sich diese kognitiven Fähigkeiten wie eine Pyramide vor, dann bildet das menschliche Sinnesempfinden die Basis der Pyramide.

Wer hat Vorfahrt: Urheberrecht oder Persönlichkeitsrecht

Der Sprung vom Tierreich zur Jetztzeit ist nicht so weit, wie man zunächst annehmen würde. Bildlastiges Marketing ist ein Standard, ja, sogar ein Muss – oder könnten Sie sich ein Werbeplakat neben einer vielbefahrenen Straße vorstellen, das nur aus einem Haufen Textzeilen besteht? Gleichermaßen lässt sich argumentieren, dass Video die Zukunft des modernen Marketings darstellt – bewegtes Bild und Ton erregen gleichzeitig Aufmerksamkeit.

Die Technologie unterstützt diesen Trend: Smartphones machen mittlerweile ebenso gute Fotos und Videos wie professionelle Kameras. In fast allen Lebenslagen oder Situationen kann man davon ausgehen, dass ein Bild oder Video von einem Ereignis gemacht wird und sich möglicherweise in den sozialen Medien wiederfindet.

Neben einem Dokument zur Vereinbarung der Urheberrechte liegen ein Stift und eine Brille.

Und genau hier kommt es zum Konflikt mit dem Persönlichkeitsrecht, genauer mit dem Recht am eigenen Bild, denn nicht jeder möchte fotografiert werden. Dem entgegen steht das Urheberrecht, das dem Künstler, also beispielsweise dem Fotografen, die Verwendungsrechte an dem von ihm aufgenommenen Bild zusichert. Beides sind wichtige Rechte, und es lässt sich generell nicht sagen, dass eines Vorrang vor dem anderen hat.

Üblicherweise regeln Vereinbarungen wie das sogenannte Model Release, in welcher Form eine abgebildete Person ihr Einverständnis zur Nutzung solcher Aufnahmen gibt. Nun kommt oft noch eine weitere Ebene hinzu, die die Verwertung eines Werkes, also eines Bildes oder Videos betrifft. Dafür werden Nutzungsrechte vereinbart – und genau hier kommt das Digital Rights Management ins Spiel.

Was ist eigentlich DRM – und warum ist es so wichtig

Unter Digital Rights Management, oder kurz DRM, versteht man die Verwaltung digitaler Rechte, die die Nutzung eines digitalen Assets regeln. Das DRM gibt dem administrativen Rahmen der Fragestellung durch technische Umsetzung in einem Computersystem Form.

Rechtssicherheit durch technische Unterstützung

Eine DRM-Lösung sorgt für mehr rechtliche Sicherheit, denn damit kann ein Unternehmen sichergehen, dass es sowohl das Urheberrecht als auch die Nutzungsbestimmungen einhält. Sie sorgt dafür, dass digitale Dateien und zugehörige Lizenzinformationen am selben Ort vorliegen, z.B. in Form von Metadaten.

Ein Foto von einem Surfer mit den zugehörigen Informationen zum Digital Rights Management.

In Verbindung mit einem Digital Asset Management (DAM)-System kann das so aussehen, dass Mitarbeiter automatisch nur zu lizenzierten und zur Nutzung freigegebenen Assets Zugang haben. Darüber hinaus sorgt das DAM-System auch dafür, dass die Dateien stets nur in der aktuellsten Version abrufbar sind. Somit lässt sich auch die fehlerhafte Verwendung einer älteren Version z.B. eines Logos oder Banners der eigenen Marke verhindern.

Ohne DRM werden möglicherweise nicht lizenzierte Assets verwendet, was im Ernstfall zu einer Schadensersatzklage führen könnte.

Zentrales Einsatzgebiet

Kaum etwas ist unangenehmer, als ein schlechter erster Eindruck, weil ein Mitarbeiter versehentlich die falsche Version einer Datei in eine Webseite oder Präsentation hochgeladen hat. Insofern ist DRM vor allem für das Marketing von Vorteil, denn auf diese Weise bleibt die Markenkonsistenz gewahrt.

Eine überforderte Person mit zwei Telefonhörern in der Hand sitzt an einem Schreibtisch voller Akten.

Wahrscheinlich nutzen alle Unternehmen, die mit lizenzierten Inhalten wie Fotos, Videos und Animationen arbeiten, irgendeine Form von DRM – ob dies nun ein tatsächlicher Mitarbeiter ist, der die Nutzungsrechte und Lizenzen jedes verwendeten Assets manuell prüft, oder entsprechende Funktionen einer Software, die diese Aufgabe automatisch übernehmen.

Ohne DRM werden möglicherweise falsche oder nicht aktuelle Assets gegenüber Interessenten und Kunden oder in der Öffentlichkeit verwendet, was dem Ansehen der Marke schadet.

Erweiterter Benutzerkreis

Natürlich gibt es im im Unternehmen noch weitere Abteilungen, die sich derselben Assets bedienen und die von DRM profitieren. Hier wäre beispielsweise der Vertrieb zu nennen, der potenziellen Kunden und Interessenten relevante Materialien mit Informationen zu Produkten und Leistungen zur Verfügung stellen möchte.

Aber auch Textdokumente wie interne Richtlinien, wie sie z.B. die Rechtsabteilung, das Office Management, HR oder Buchhaltung ausgeben, lassen sich so unkompliziert auf dem aktuellsten Stand halten.

Ein Copyright-Symbol auf einer Computertastatur, das mit einem Vorhängeschloss gesichert ist.

In diesem Fall schafft die DRM-Funktionalität zusätzlich Sicherheit und Klarheit, sowohl für interne als auch für möglicherweise externe Benutzer, denen entsprechender Zugriff auf die Medienbibliothek gewährt wird, z.B. über ein Portal. Es wird dem Anwender verdeutlicht: Alle verfügbaren Assets sind aktuell und rechtssicher verwendbar. Das erspart auch eine Menge Rückfragen zwischen allen Beteiligten, was die Arbeitsabläufe vereinfacht und verkürzt.

Ohne DRM würden die für die Verwaltung von Assets verantwortlichen Personen jede Anfrage zur Aktualität und Freigabe einer Datei einzeln beantworten müssen – das wäre ineffizient und kostet wertvolle Arbeitszeit.

Mehr sichtbare Sicherheit, auch für eigene Assets

Digital Rights Management-Funktionen, die in ein DAM-System integriert sind, bieten noch einen weiteren großen Vorteil. So kann man beispielsweise die zur Verfügung gestellten Assets miteinander verknüpfen, wenn sie derselben Serie entstammen, oder auch das entsprechende Model Release hinterlegen.

Neben einem Kameraobjektiv liegen eine Speicherkarte, ein Stift und eine Einverständniserklärung mit der Überschrift Model Release.

Spätestens aber bei selbst erstellten Bildern, Videos oder Präsentationen offenbart sich die größte Stärke dieser Synergie. Will man diese oder andere Assets in seiner Medienbibliothek zur sicheren Nutzung freigeben, kann mit Wasserzeichen für zusätzlichen Schutz sorgen, da diese für jeden deutlich sichtbar sind und abschreckend wirken. Unsere DAM-Lösung Canto beispielsweise bietet eine Funktion für benutzerdefinierte Wasserzeichen für Bilder und auch für Videos.

Ohne DRM besteht die Chance, dass Ihre Originale oder von Ihnen zur Nutzung rechtmäßig erworbene Assets missbraucht, kopiert und entfremdet werden.

Möchten Sie gern mehr über die Möglichkeiten erfahren, wie Canto mit seinen integrierten DRM-Funktionen Ihre Assets sicher speichert, organisiert und schützt, während es zugleich Ihren Benutzern mehr Sicherheit bietet und ihnen wertvolle Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben zurückgibt? Dann sprechen Sie mit uns! Unsere kompetenten Experten sind gern für Sie da – natürlich können Sie auch eine unverbindliche Live Demo buchen.