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Marketingkommunikation

Der erste Eindruck zählt: Hilfreiche Beispiele für Willkommens-E-Mails

von Kate Lindemann  |  1. Juni 2021

Lesezeit 8 Min.
Eine Person liest eine Willkommens-E-Mail auf ihrem Mobiltelefon.

Erste Eindrücke sind prägend, und eine Willkommens-E-Mail ist die ideale Gelegenheit für Ihre Marke, um in Erinnerung zu bleiben.

Wie aber stellen Sie sicher, dass Ihr erster Eindruck wirklich positiv ist? Als Anregung für Ihre Überlegungen haben wir einige Beispiele für Willkommens-E-Mails zusammengestellt, die eine klare Botschaft vermitteln und Kunden anziehen.

Was ist eine Willkommens-E-Mail?

Eine Willkommens-E-Mail ist die erste E-Mail, die an neue Abonnenten eines E-Mail-Verteilers gesendet wird. In der Regel bestätigt sie die erfolgreiche Anmeldung und definiert die Tonalität der E-Mail-Beziehung zwischen Marke und Kunde. Willkommens-E-Mails können unterschiedliche Formate haben, von einem einfachen ‘Danke für Ihre Anmeldung’ bis hin zu kompletten Materialsammlungen und Tutorials.

Darum sind Willkommens-E-Mails wichtig

Die meisten E-Mails, die Sie Ihren Abonnenten schicken, verfolgen ein bestimmtes Ziel, z. B. sollen sie Kunden zum Kauf eines Produkts, zum Lesen eines Blogbeitrags oder zum Ausprobieren einer neuen Funktion bewegen. Willkommens-E-Mails haben ein weniger konkretes Anliegen, sind aber nicht weniger wichtig. Denn hier stellen Sie sich als Marke vor und schaffen einen positiven Einstieg in Ihren E-Mail-Kontakt.

Willkommens-E-Mails sind ein besonders wichtiger Berührungspunkt mit der Marke, denn neue Abonnenten sind auf dem Höhepunkt ihres Interesses. Indem sie sich in Ihren Verteiler eintragen oder ein Produkt kaufen, zeigen sie, dass sie die Beziehung zwischen Marke und Kunde auf die nächste Stufe heben wollen.

Das heißt, die Leute sind nicht nur geneigter, Ihre E-Mail zu öffnen und zu lesen, sondern sie sind auch gespannt auf das, was Sie ihnen mitzuteilen haben.

Eine junge Frau in einem roten Hemd liest auf ihrem Smartphone ihre E-Mails, während sie auf einer grauen Couch liegt.

Bringen Sie also die Persönlichkeit Ihrer Marke zum Ausdruck. Verwenden Sie Farben und Designelemente, um Erinnerungen zu schaffen. Wählen Sie Inhalte, die Ihren wichtigsten Marketingzielen entsprechen, und honorieren Sie die Anmeldung Ihrer Abonnenten.

Beispiele für Willkommens-E-Mails

Wie können Sie das Wesentliche Ihrer Marke in einer einzigen E-Mail zusammenfassen, die gleichzeitig bei Ihren Kunden das gute Gefühl hervorruft, dass ihre Entscheidung, sich anzumelden, richtig war?

Um ein paar Ideen und Anregungen zu bekommen, wollen wir uns einige erfolgreiche Marken ansehen, die genau das geschafft haben.

Lush begrüßt Abonnenten in ihrer Familie

Screenshot einer Willkommens-E-Mail von Lush mit Abbildungen von orangefarbenen Produkten von Lush.

Diese E-Mail der Kosmetikmarke Lush ist eine ganz klassische und geradlinige Willkommens-E-Mail. Bildauswahl und Farbpalette vermitteln Wärme und Geborgenheit und präsentieren die ansprechenden Produkte. Der Text vermittelt den Kunden das Gefühl, dass sie willkommen sind und dazugehören, mit Formulierungen wie ‘Wir freuen uns sehr, Sie bei uns zu haben’ und ‘An unserem Tisch ist immer ein Platz frei’.

Die Marke unterstreicht diese integrative Botschaft mit einer aussagekräftigen Betreffzeile: Sie gehören nun zur Familie.

Warby Parker setzt Prioritäten

Screenshot der Willkommens-E-Mail von Warby Parker.

Diese Willkommens-E-Mail der Brillenmarke Warby Parker ist ein Meisterwerk in Sachen E-Mail-Design, mit dem hervorgehoben wird, welcher Teil der E-Mail der wichtigste ist.

Überschrift, Foto und die leuchtend blaue Schaltfläche heben die Willkommensnachricht gegenüber anderen Inhalten hervor. Die Handlungsaufforderung führt zur Produktauswahl des Unternehmens und rückt damit die Prioritäten der Abonnenten in den Vordergrund: Sie wollen vorrangig ein schickes Brillengestell finden; Informationen über die Marke sind eher nebensächlich.

Die Textschnipsel – mit kleinen Illustrationen versehen – rücken die anderen Inhalte in den Hintergrund. Diese Kurztexte lassen sich schnell überfliegen und vermitteln die wichtigsten Eigenschaften der Marke Warby Parker, die die Kunden kennenlernen sollen, wie z. B. das Fachwissen über die Herstellung von Brillen oder ihr gemeinnütziges Engagement.

Es ist für die Kunden nicht allzu wichtig, wirklich auf die Links zu klicken, um mehr zu erfahren. Die bloße Tatsache, dass es weiterführende Inhalte gibt, schafft bereits ein bestimmtes Markenimage.

Harry’s legt noch eins drauf

Screenshot einer Willkommens-E-Mail von Harry's mit einem Foto ihrer Rasierprodukte.

Harry’s, der Spezialist für Herrenpflege, weiß genau, dass Kunden, die sich für einen Newsletter anmelden, kurz vor einem Kauf stehen. Es braucht nur einen kleinen Impuls, um diesen Schritt zu vollziehen.

Ihre Willkommens-E-Mail bietet diesen Impuls, in Form eines Rabattcodes und einer überschaubaren Liste von Gründen, warum sich die Entscheidung für Harry’s lohnt.

Mit reichlich Weißraum und einem Format, das dem vorherigen Beispiel von Warby Parker ähnelt, wirkt die E-Mail auch visuell ansprechend und ist leicht lesbar.

Away gibt Kunden einen Crash-Kurs

Screenshot einer E-Mail von Away mit Tipps, wie man den Reisekoffer optimal nutzen kann.

Der Gepäckhersteller Away hat sich zum Ziel gesetzt, dass neue Kunden von ihren Koffern begeistert sind. Also machte das Unternehmen seine Willkommens-E-Mail zu einem praktischen Ratgeber mit Tipps, Anleitungen und Hilfestellungen, die den Kunden dabei helfen, ihr neues Gepäckstück besser kennenzulernen.

Die minimalistischen Illustrationen untermalen den Text und animieren Kunden zum Lesen, brechen ihn aber gleichzeitig auf, so dass er für das Auge angenehmer wird.

Strava zeigt, wie es weitergeht

Screenshot der Willkommens-E-Mail, die Abonnenten einlädt, die Strava-App herunterzuladen.

Für die Fitness-App Strava ist das Anlegen eines Benutzerkontos nur die halbe Miete. Ohne die dazugehörige App bleibt das Benutzererlebnis auf der Strecke.

Daher entschloss sich die Marke zu einem neuen Lösungsansatz: Nutzer, die auf der Webseite (statt in der App) ein Benutzerkonto erstellen, erhalten eine Willkommens-E-Mail, in der sie eingeladen werden, sämtliche Vorzüge zu entdecken, die die App zu bieten hat. Außerdem gibt die E-Mail eine Zusicherung hinsichtlich des Datenschutzes und geht damit auf ein Hauptanliegen zögerlicher Neukunden ein.

Spotify wartet mit knalligen Farben auf

Bestätigungs-E-Mail von Spotify mit leuchtenden rosa, lila, grünen und roten Farben.

Marken müssen oft mehrere E-Mails an neue Abonnenten senden. Wenn Sie eine Willkommensbotschaft in eine andere E-Mail einbetten, vermeiden Sie es, Ihre Kunden mit zu vielen Nachrichten zu überschütten.

In diesem Beispiel integriert Spotify die freundliche Willkommensnachricht in eine E-Mail, in der neue Abonnenten aufgefordert werden, ihre E-Mail-Adresse im Rahmen eines Double-Opt-In-Verfahrens zu verifizieren.

Der Opt-in-Link ist wichtig und darf nicht untergehen; entsprechend verzichtet Spotify klugerweise auf weitere Botschaften. Trotzdem bietet die E-Mail gewisse Vorteile für die Markenbildung: Sie strotzt nur so vor markanten Design-Elementen, die für die spätere Markenwiedererkennung förderlich sind.

Die New York Times meistert das Multitasking

Screenshot der Willkommens-E-Mail für das Kreuzworträtsel-Abonnement der New York Times.

Sie können eine Willkommens-E-Mail auch mit einer Kaufbestätigung kombinieren, so wie es die New York Times mit ihrem Kreuzworträtsel-Abo macht. Natürlich sind Rechnungsinformationen wichtig, aber man würde sie kaum als spannende E-Mail-Inhalte bezeichnen. Also hat die Times ihren freundlichen Willkommenstext zum Highlight der E-Mail gemacht und die Rechnungsdaten am Ende angehängt.

Dabei haben sie sich auch bei der Betreffzeile einen Spaß erlaubt: W-i-l-l-k-o-m-m-e-n beim Kreuzworträtsel. Mit diesem feinen Detail fühlen sich neue Abonnenten gleich in der Gemeinschaft von Wortspielfreunden zu Hause.

LinkedIn Premium überzeugt mit Vorteilen

Screenshot einer Willkommens-E-Mail für LinkedIn Premium, in der fünf LinkedIn Premium-Funktionen vorgestellt werden.

Die Willkommens-E-Mail für die kostenlose Testversion von LinkedIn Premium ist randvoll mit Funktionen, die Nutzern mit Premium-Status zur Verfügung stehen. Indem LinkedIn all diese Vorteile in einer einzigen E-Mail bündelt, wird eine klare Botschaft vermittelt: Bei Premium steckt eine Menge drin.

Tatsächlich sind Willkommens-E-Mails ideal, um Neukunden zu veranschaulichen, dass sie ihr Geld sinnvoll investiert haben. Bei einer kostenlosen Testversion ist das noch wichtiger. Wenn Interessenten über all die neuen Funktionen Bescheid wissen, die sie jetzt nutzen können, werden sie diese auch ausprobieren und möglicherweise dauerhaft behalten wollen.

Instagram setzt Bilder strategisch ein

Screenshot einer Willkommens-E-Mail von Instagram mit quadratischen Fotos.

Diese Willkommens-E-Mail von Instagram führt neue Nutzer direkt in die wichtigsten Funktionen der Plattform ein, damit sie sofort durchstarten können.

Dabei setzt das Unternehmen auch subtiles Branding geschickt ein. Die quadratischen Bilder beziehen sich auf das berühmte UX-Design von Instagram. Somit wirkt die E-Mail eng mit dem eigentlichen Produkt verbunden.

Die Auswahl der Fotos ist ebenfalls hervorzuheben. Instagram hat Bilder zusammengestellt, die gut aussehen, aber nicht zu professionell sind, womit der Eindruck eines unrealistisch hohen Standards vermieden wird. So erhalten neue Nutzer den Eindruck: ‘Hey, das könnte ich auch’ und sind animiert, gleich loszulegen.

Airbnb bleibt seiner Botschaft treu

Screenshot einer Willkommens-E-Mail von Airbnb, die spielende Kinder in einer Wohnung zeigt.

Diese Willkommens-E-Mail von Airbnb zeigt, dass weniger manchmal mehr ist. Airbnb beschränkt sich auf das Wesentliche seiner Marke: Erlebnisse, die sich wie zu Hause anfühlen.

Airbnb vermittelt Ferienunterkünfte in Privatwohnungen und konzentriert sich damit auf das, was sie von gewerblichen Hotels unterscheidet. Hier sieht man Markendifferenzierung wie aus dem Lehrbuch. Die Begriffe ‘Zuhause’ und ‘Erlebnis’ scheinen sich zu widersprechen, aber Airbnb vereint sie nahtlos.

Chipotle betont Vertrautheit

Willkommens-E-Mail von Chipotle mit Abbildung eines in Folie verpackten Burritos.

Wir wissen zwar, dass E-Mails von Unternehmen sich von privaten Nachrichten unterscheiden, dennoch kann E-Mail-Marketing etwas sehr Persönliches sein. Wir haben unsere Handys immer bei uns, lesen E-Mails auf unserer Couch, im Bett und im Beisein unserer Familien.

Das ist einer der größten Vorteile des E-Mail-Marketings, und Chipotle spart in seiner Willkommens-E-Mail nicht damit. Der verspielte, lockere Umgangston charakterisiert sofort die Persönlichkeit der Marke. Nimmt man dazu noch die Formulierung dessen, was wir intuitiv über E-Mail Marketing begreifen, wird ein Gefühl von Verbundenheit und Vertrauen geschaffen.

Und wer kann schon Nein zu ein paar intimen Momenten mit so einem Burrito sagen?

Blinkist feiert mit seinen Abonnenten

Willkommens-E-Mail von Blinkist mit einem 'Danke!' und jeder Menge Konfetti.

Wenn Kunden eine Willkommens-E-Mail erhalten, ist ihre Begeisterung für Ihre Marke auf dem Höhepunkt. Sie haben sich gerade für Ihre Dienstleistung angemeldet, ihr erstes Produkt von Ihnen erworben oder beschlossen, dass sie Ihre Marke so sehr mögen, dass sie mehr von Ihnen in ihrem Posteingang vorfinden möchten.

Vielleicht können Sie dieses Gefühl noch verstärken, indem Sie die Begeisterung mit ihnen gemeinsam ausleben, so wie es Blinkist in seiner Willkommens-E-Mail tut. Mit Konfetti und einem Ausrufezeichen wird die Freude untermalt, und ein kurzer Text umreißt die wichtigsten Vorteile des Abonnements.

Dieses Beispiel zeigt, dass eine Willkommens-E-Mail zwar aufwändig und umfangreich sein kann, aber nicht muss. Mitunter genügt ein kleiner Impuls der Freude, um mit einem Kunden eine Verbindung einzugehen.

Finden Sie den richtigen Ansatz für Ihre Marke

Wenn Sie diese Beispiele im Hinterkopf behalten, sind Sie bestens gewappnet, um Ihre eigene Willkommens-E-Mail zu erstellen.

Doch bevor Sie die Ärmel hochkrempeln und mit der Formulierung und Gestaltung beginnen, müssen Sie sich zunächst mit Ihrer Strategie auseinandersetzen. Was soll die E-Mail über Ihre Marke aussagen? Was möchten Sie neuen Kunden mitteilen?

Sollten Sie noch keine ausführliche Markenstrategie haben, empfiehlt sich unser Leitfaden zur Markenbildung als Einstieg. Haben Sie erst einmal einen Plan für Ihre Markenpersönlichkeit und Ihre Markenbotschaft entwickelt, schreibt sich die Willkommens-E-Mail praktisch von selbst.